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Rezension zur Agora CD-ROM "Die Europäische Union verstehen"
in: integration 25 Jg., Heft 2/2002, S.145

Die gesamte EU auf einer Scheibe
Martin Große Hüttmann

Die Dynamik der europäischen Integration macht es dem professionellen Beobachter sowie dem interessierten Publikum nicht leicht, immer auf dem Laufenden zu bleiben (...). Diesem Dilemma - grundlegende Informationen und aktuelle Entwicklungen verbinden zu wollen - sind Wolfgang Schumann, Ragnar Müller und Christian Rapp auf eine neue Art und Weise begegnet: Sie haben die Vorzüge eines klassischen Lehrbuches zur Einführung in die Europäische Union mit den Vorteilen des Internet auf einer multimedialen CD-ROM im Wortsinne verknüpft.

Die kleine Scheibe vereint damit mehrere Medien ("Buch", wenn alles in einer eigenen Print-Version ausgedruckt wird, aber auch Video- und Audiosequenzen und das Internet) und stellt sinnvolle Verknüpfungen (mehr als 55.000 Links zwischen Text, Glossar und Vertrag) her.

Die CD-ROM bietet eine Fülle von zusätzlichem Material, das in "normalen" Publikationen in der Form nicht zu finden ist: ein 200-seitiges Glossar; eine ausführliche Chronologie bis Ende 2001; eine Vielzahl von graphisch sehr gelungenen Schaubildern, die ausgedruckt werden können; eine 20-seitige kommentierte Linkliste, die von der CD-ROM aus direkt ins Internet führt; die vollständigen Vertragstexte (Amsterdam und Nizza) und einen Volltextindex, der eine gezielte Suche auf den insgesamt 1.200 Seiten der CD-ROM ermöglicht (...).

Erklärtes Ziel der Autoren ist es, den an EU-Fragen Interessierten den "Zugang zu einem eigenständigen Verständnis für die Dynamik, Triebkräfte und Zusammenhänge innerhalb der EU zu vermitteln" (...). Zwei zentrale Leitfragen ("Wie kam es zur EU?" und "Was erklärt die Dynamik der europäischen Integration?") sollen dabei helfen, dass Nutzerinnen und Nutzer der CD-ROM genau in diesem Sinne sich den Stoff eigenständig erarbeiten können (...).

Die äußerst bedienerfreundliche sowie graphisch und didaktisch durchdachte Anlage machen die CD-ROM nicht nur für Einsteiger in der Schule oder der politischen Bildung interessant. Die Fülle des Materials (Schaubilder, Verknüpfungen etc.) und die politikwissenschaftlich fundierte Darstellung lassen vor allem auch den Einsatz in universitären Seminarräumen und Hörsälen als äußerst sinnvoll erscheinen.

Dabei könnte es passieren, dass auch diejenigen, die nicht zu den EU-Anfängern gehören, mithilfe der Verknüpfungen auf Erweiterungen und Vertiefungen des Themas im Internet stoßen - aber wahrscheinlich ist genau das von den Autoren so gewollt.

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