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Autor: Klaus
Müller
erschienen: März 2007
Preis: EUR 12,50
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Auszüge einer Rezension von Margret Rilling aus der Stuttgarter
Zeitung vom 24. Mai 2007
Das "Schulwörterbuch des Teufels"
Man soll den Teufel nicht an die Wand malen, wie es so schön
heißt. Das hat auch Oberstudiendirektor a.D. Klaus Müller unterlassen.
Der ehemalige Leiter des Neuen Gymnasiums in Feuerbach hat stattdessen
ein originelles "Schulwörterbuch des Teufels" verfasst.
"Ein Abstinenzler ist ein Mensch, welcher der Versuchung erliegt, sich
selbst eines Vergnügens zu berauben." Der amerikanische Journalist und
Schriftsteller Ambrose Bierce hat jedenfalls nicht zu der Sorte Mensch
gehört, die sich gern eines Vergnügens beraubt haben. Mit seinem "Wörterbuch
des Teufels", einem Feuerwerk origineller, sarkastischer und
zynisch-ironischer Aphorismen, hat der Verfasser obendrein vielen
Lesern Vergnügen geschenkt. Schule wurde in diesem Wörterbuch übrigens
wie folgt definiert: "Eine mit Zivilismus getarnte
Minderjährigenkaserne."
Ein ausgesprochener Bierce-Fan ist der langjährige Leiter einer "Minderjährigenkaserne",
Oberstudiendirektor Klaus Müller (...). [Er] hat in Anlehnung an
dieses Wörterbuch des Teufels das "Schulwörterbuch des Teufels"
herausgegeben (...).
Ambrose Bierce hätte seine Freude gehabt an dieser Adaption seines "Wörterbuchs
des Teufels" für die Schule, hat ein begeisterter Leser geschrieben.
Tja, fragen kann man Bierce schlecht. Der 1842 in Ohio geborene
Satiriker (...) verschwand spurlos, nachdem er 1913 nach Mexiko ging
(...). |
Den im Stadtteil Wolfbusch lebenden Klaus Müller kann man dagegen
bestens befragen. Zum Beispiel, ob er tatsächlich während seiner
Dienstzeit als Lehrer und Schulleiter "die höchste Stufe des Lehrers
erklommen hat": den Pessimismus. Auszug aus dem Schulwörterbuch des
Teufels, Seite 40:
"Idealismus: Die erste Stufe in der Entwicklung des Lehrers. Sie umfasst
die Referendarzeit und kann bis ins erste Assessorenjahr hineinreichen.
Mit zunehmender Erfahrung und größerem Erkenntnisstand wird sie durch
den Realismus abgelöst, der einige Jahre andauern kann. Schließlich
erklimmt der Lehrer, unterstützt durch die tatkräftige Mithilfe der
Schüler und eine schleppende Beförderung, die höchste Stufe seiner
Entwicklung: den Pessimismus."
Zur Hölle mit der "Penne", also auch vom Blickwinkel der Lehrerschaft
gesehen? "Auch dieser Satz ist im Schulwörterbuch des Teufels sicher
sehr überspitzt formuliert und soll zum Lachen anregen", erklärt Klaus
Müller: "Doch ein Körnchen Wahrheit ist wie bei vielem auch da natürlich
dabei." Er selbst habe es jedenfalls niemals bereut, Lehrer geworden zu
sein. Was das Schöne am Unterrichten sei? "Wenn man schwierige
Sachverhalte gut rüberbringt."
Die Begriffsdefinitionen werden im Schulwörterbuch jedenfalls auf
originelle Weise "rübergebracht": Das geht vom Abitur, der "Prüfung am
Ende der Gymnasialzeit, deren Bestehen dem Abiturienten signalisiert,
dass er nun reif ist und dass der sich an die Reife anschließende
Zerfallsprozeß an einer sogenannten Hochschule oder Universität
stattfinden kann", bis zum Thema Zweifel, dem "Unterrichtsbeitrag eines
Schülers, der vom Lehrer als Kriegserklärung aufgefasst wird", wie Klaus
Müller in seinem Schulwörterbuch des Teufels aus der Schule plaudert.
Nein, "zur Hölle mit den Paukern" oder "zur Hölle mit den Schülern"
lautet ganz sicher nicht das Resümee der Zusammenstellung. (...) Ob es
die Hölle tatsächlich gibt oder nicht: Es müsste jedenfalls mit dem
Teufel zugehen, wenn nicht Schüler, Eltern, Lehrer und sonstige Leser
Spaß an der Lektüre des neuen Schulwörterbuches haben sollten.
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